Unser Konzept

Die Zeit im Camp ist für die Kinder und Jugendliche eine wichtige Erfahrung. Deshalb haben wir unser Programm speziell auf die Bedürfnisse dieser Kinder und Jugendlichen zugeschnitten und setzen auf erlebnispädagogische Inhalte.

Wie können Kinder und Jugendliche nach einer Krebserkrankung gut weiter leben? Wie finden Familien wieder zurück ins Leben nach so vielen Belastungen? Wie können Geschwisterkinder einen Umgang lernen, das gesunde Kind in der Familie zu sein? Wie können wir Kinder und Jugendliche darin unterstützen, wieder selber agieren und handeln zu können? Egal welche Einschränkungen sie durch die Erkrankung haben?

Viele Fragen stellen sich nach einer Krebserkrankung eines Kindes den einzelnen Familienmitgliedern und uns, die wir mit ihnen arbeiten. Dank der Forschung und neuer Therapiemethoden sind in den letzten Jahren die Heilungschancen bei einer Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter deutlich gestiegen. Über 80 Prozent der Betroffenen überleben heute eine Krebserkrankung.

„Wenn ein Kind Krebs hat, ist die gesamte Familie betroffen.“ Der Umgang mit der Erkrankung eines Kindes ist von Familie zu Familie verschieden. Der eigentliche Krankheitsverlauf, die angewendeten Therapieverfahren und die Entbehrungen, die eine Familie zu tragen hat, unterscheiden sich.

Was hingegen überall gleich ist: Nichts ist mehr so wie es vorher war. Das Gleichgewicht einer Familie gerät ins Schwanken. Aufgaben werden neu verteilt. Eine Lücke kann im Leben entstehen. Unser Ziel ist es, diese mit Freude, Selbstvertrauen und Zuversicht zu füllen.

Wie kann es gelingen?

Wir stellen nicht nur uns diese Frage, sondern unseren Teilnehmenden. Im Camp arbeiten wir mit verschiedenen Methoden der Erlebnispädagogik. Diese geht nicht davon aus, die Antworten auf die oben gestellten Fragen zu kennen oder zu finden.

Vielmehr eröffnen wir den Teilnehmenden einen Raum für Erfahrungen – Erfahrungen der Freude, der Selbstüberwindung, des Mutes und der Selbständigkeit. Bei vielen Teilnehmenden resultieren diese Erfahrungen in eine eigene wichtige Erkenntnis. In der Zeit der Therapie haben Patienten- und Geschwisterkinder wenig Möglichkeiten, selbst bestimmt zu handeln. Häufig erleben sie eine völlig neue Abhängigkeit, fühlen sich ohnmächtig oder unfähig zu helfen.

Das Camp liegt an einer Schaltstelle, zwischen dem Ende der Therapie und der Zeit der Neuorientierung.
In dieser Zeit unterstützen wir die Kinder mit Freude, Vertrauen und Motivation.

Ziele unserer Arbeit

Im Waldpiraten-Camp bieten wir Patienten- und Geschwisterkindern die Möglichkeit, sich wieder zu erfahren, neu und anders.

Deshalb haben wir unser Programm speziell auf die Bedürfnisse dieser Kinder und Jugendlichen zugeschnitten und setzen auf erlebnispädagogische Inhalte.

Uns ist dabei wichtig:

Das geschieht durch die sichere und vertrauensvolle Begleitung der Kinder und Jugendlichen im Camp. Die Teilnehmenden wählen den Grad der Herausforderung selbst und werden dabei unterstützend von unserem Team begleitet. 

Nur zusammen stark

Neben Spaß in der Natur beim Klettern, Wandern, Kanu oder Mountainbike fahren, Töpfern, Tanzen und Theaterspielen kann sich jeder Teilnehmende ganz locker und zwanglos mit anderen Betroffenen und Geschwisterkindern austauschen.

Ein wesentlicher Baustein sind die Erfahrungen in der Gruppe, die die Kinder und Jugendlichen in ihrer Campzeit sammeln. Denn nur mit der Gruppe können die gestellten Probleme gelöst werden, wobei von jedem Einzelnen Eigenbeteiligung und Verantwortlichkeit gefragt sind.

Häufig bildet der Kontakt zu Gleichaltrigen, die ähnliche Erlebnisse und Sorgen teilen, ein bisher unbekanntes Gemeinschaftsgefühl. In diesem blühen die Teilnehmenden auf und eigene Potenziale zur Entwicklung werden freigesetzt.

Es passiert nicht selten, dass beispielsweise die bei der Ankunft tief in die Stirn gezogene „überlebenswichtige“ Mütze ab dem dritten Tag auf dem Zimmer bleibt.